«Relax, sit down, it's gonna be a loooong night»

Konzertkritik: Sting am Live at Sunset
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Pressebild / live at sunset

Die «Back To Bass»-Tour führte Sting anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums vergangenen Freitag nach Zürich. Der «English Man» war beim renommierten Live at Sunset-Festival zu Gast.

 

Um Punkt halb Neun betrat die fünfköpfige Band das komplett ausverkaufte Gelände und legte gleich mit dem Lied los, welches mir schon seit Tagen vor dem Konzert im Kopf herumschwirrte: «If I Ever Lose My Faith In You».  Das mehrheitlich sitzende und Cüpli schlürfende Publikum wippt mit den Köpfen schüchtern hin und her. Dies fand dann ein ziemlich abruptes Ende, als das Publikum vor Freude aus ihren Sitzen sprang, während die ersten Töne von «Englishman in New York» erklangen.

Schlagzeuger Vinnie Colaiuta und der junge Geiger Peter Tickell konnten erstmals zeigen, was für grosse musikalische Talente sie sind.

 

Sting begrüsste anschliessend das Schweizer Publikum sogar mit ein paar Wörtern auf Deutsch und stellte gleich seine Band vor. Zwischenzeitlich setzten sich vereinzelt Leute auf ihre Stühle und Sting forderte auch gleich das restliche Publikum zum Sitzen auf: «Relax, sit down, it’s gonna be a loooong night.»

 

Police-Songs brachten das Publikum zum Hüpfen

 

Sting kehrte im Rahmen dieser Tournee zur einfachen Bandbesetzung zurück und überzeugte mit nur fünf Livemusikern und natürlich seinem altgedienten Bass. Es ist erstaunlich, wie thight diese Band live spielt, fast als würde die Musik ab CD kommen. Ebenfalls verwunderte die Tatsache, wie straff, muskulös und jung der 62-jährige Herr Sumner (Sting heisst bürgerlich Gordon Sumner) an diesem Freitagabend daher kam.

 

Während des Konzertes suchte Sting immer wieder Kontakt zum Publikum und animierte zum Mitsingen, zum Beispiel bei «Heavy Cloud No Rain» oder dem The Police Hit «De Do Do Do De Da Da Da“. Apropos The Police: die obligatorischen Hits wie «Roxanne», «Message In A Bottle» oder «Every Breath You Take» fehlten natürlich nicht und brachten den einem oder anderen älteren Fan im Publikum zum ekstatischen Hüpfen.

 

Sting und seine Band überzeugten musikalisch auf der ganzen Linie, wobei ich mir gewünscht hätte, dass das Publikum doch etwas mehr mitmachen würde. Der gelungene Abend endete mit dem schaurig schönen «Fragile» und bildete den Abschluss eines sehr warmen Sommerabends am Live at Sunset.

Driele Da Silva / Do, 25. Jul 2013